
Wir, die Initiatoren der Selbsthilfe-Gruppe, sind selbst Betroffene.
Wir handeln auf Basis der "DTL-Richtlinie für Selbsthilfe-Gruppen (SHG)"
der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. (DTL) und nehmen dort regelmäßig
an Schulungen, Seminaren und Symposien teil, um auf Stand zu bleiben.
Wir arbeiten ehrenamtlich und sind weder Ärzte noch Psychologen, aber inzwischen sind wir alle „Fachleute aus eigener Erfahrung“ geworden.
Uns stehen keine Patentrezepte zur Verfügung, aber allein der Austausch mit Betroffenen, die gelernt haben, mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis, Morbus Menière oder Schwerhörigkeit gut zu leben, kann sehr hilfreich für die eigene Bewältigung sein.
WER KOMMT ZU UNS?
In unsere Selbsthilfegruppe kommen Betroffene mit Tinnitus, Hörsturz, Morbus Menière, Hyperakusis oder Schwerhörigkeit, bei denen nach sorgfältiger Diagnose durch den HNO-Arzt und unter Ausschöpfung therapeutischer Maßnahmen keine kurzfristige Heilung möglich ist.
In diesem Stadium fühlen sich die Betroffenen häufig allein gelassen, sind enttäuscht und perspektivlos. Oft sind Angst, Hoffnungslosigkeit, Rückzug und Depression die Folge.
Dazu muss es nicht kommen. In unseren Selbsthilfegruppen treffen sie auf Gleichgesinnte, die ähnliches erlebt haben und deren Lage verstehen. Sich angenommen und mit ihrem Problem ernst genommen fühlen, ist das, was Betroffene am dringendsten suchen.

Seit der Gruppengründung 2013 stehen Harry Apitz aus Oettersdorf bei Schleiz und Peter Vucic aus Berg-Hadermannsgrün der der Selbsthilfegruppe vor. Beide sind selbst von chronischem Tinnitus, Hörverlust und Hyperakusis betroffen.

Während sich Harry Apitz, der schon als Kind mit Hörproblemen und Ohrgeräuschen konfrontiert war, machten ihm die Mobbingerfahrungen als IT-Mitarbeiter eines Geldinstitutes so zu schaffen, dass sich der "Blinde Passagier im Ohr" zu neuen Höhen aufschwang, andere Beschwerden nach sich zog, und Harry Apitz vorzeitig aus dem aktiven Berufsleben ausschied. Als langjähriger ehemaliger Schöffe am Sozialgericht Altenburg sind ihm Sozialgesetzbücher und Argumentationsketten nicht fremd, und er bringt diese Erfahrungen in die Selbsthilfearbeit mit ein. Wird der Phantomton zu störend, geht er in seine Hobbywerkstatt im Anbau, wo er aus Bienenwachs kleine Kunstwerke in Form von Kerzen gießt.
Peter Vucic, Jahrgang 1963, im Ulmer Winkel geboren, dort in einer Banater-Schwaben-Familie mehrsprachig aufgewachsen und seit über 50 Jahren mit Herz und Seele Musiker. Da die Fachschule für Logopädie Ulm-Wiblingen in den frühen 80-er Jahren Tausende von Bewerbungen für 15 Plätze bekam, blieb die Ausbildung zum Bundeswehr-Sprachmittler und Fernmeldeaufklärer für "Ostsprachen" im Bundessprachenamt Hürth/Köln, und 1987 die Versetzung nach Hof "hart an der Grenze", ins heutige Dreiländereck Franken-Thüringen-Sachsen, wo ihn die Liebe bleiben ließ. Danach kaufmännische Ausbildung, Einsatz im Vertrieb, Außendienst und als Disponent.
Ab 1997 freiberuflicher Dozent und Lehrbeauftragter der Erwachsenenbildung. Im "Nebenjob" als Hotel-Nachtportier im Oktober 2002 "urplötzlich" Tinnitus, der blieb. Dauernde Konzentrations- und Schlafstörungen, Leistungsabfall, Burnout...
Die Burnout-Tinnitus-Reha beginnt mit der Kündigung des "Jobs" als Nachtportier und dem Verlust der meisten freiberuflichen Klienten. Absagen über Absagen im erlernten Kaufmannsberuf, da "überqualifiert". Mit 40 Jahren ohne Perspektive.
Dann kurz nach der Reha Zusage einer Umschulung zum Logopäden - dem unerfüllten Traumberuf aus Jugendtagen. Dank Projektarbeit in der schuleigenen Audiometrie in der Lage, selbst den Tinnitus erstmals professionell zu bestimmen und durch Zugang zu Fachliteratur Kompensationsmöglichkeiten zu erfahren. Mehr Wissen durch Praktika in der HNO und bei Hörakustikern. Nach dem Examen als Logopäde Kontakt zu nächstgelegenen Tinnitus-Selbsthilfegruppe in Kulmbach und viele positive Impulse und Anregungen. Mitarbeit beim Aufbau einer Tinnitus-Selbsthilfegruppe in Marktredwitz ab 2009; Weiterbildung zum ehrenamtlichen Tinnitusberater in der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. (Abschluss 2012) und ab 2013 gemeinsam mit Harry Apitz Gründung und Aufbau der Tinnitus-Selbsthilfe Ostthüringen, aus der während der Coronazeit durch die Nachfrage aus dem Vogtland und dem Hofer Land die heutige Gruppe "Saale-Vogtland" entstand. Nach berufsbegleitender Weiterbildung beim GIB Nürnberg (Gehörlosen-Institut Bayern) seit 2024 "geprüfter Audioberater GiB) und Honorar-Lehrkraft in der logopädischen Ausbildung.

